Moderne Wohlstandserkrankungen unserer Vierbeiner

Traurigerweise sind die meisten Krankheiten an denen unsere Haus- und Hoftiere, in der Regel erkranken "hausgemacht"!

unsere Pferde stehen sich kaputt

Wir stellen unsere Pferde in viel zu kleine Boxen, füttern viel zu wenig gutes, strukturreiches Rauhfutter und viel zu viel energiereiches Getreide.

 

Die Zahlen von an Cushing erkrankten Pferden und solchen mit Equinem Metabolischem Syndrom steigen stetig. Mit in diesen stoffwechsel-entgleisten Formenkreis gehört auch die (Fütterungs-) Hufrehe.

 

Unserer Pferde sind für 16 Stunden langsamen Weideschritt konstruiert. Boxenhaltung entspricht in keiner Weise ihren natürlichen Bedürfnissen!

Ständiges Drehen auf den Gelenken, da geradegerichtetes Laufen in einer normalen Pferdebox für ein Großpferd kaum möglich ist, führen zu frühzeitigem Verschleiß aller beteiligten Strukturen.

Minimierung der Hufdurchblutung, durch Hufeisen und Bewegungsmangel, hemmen den Stoffwechsel und den Lymph-/Blutfluss in den ganzen Extremitäten.

 

Zu wenig eigenständige Bewegung im entspannten Weideschritt, dafür "hardcore Gymnastik" nach zu kurzer Aufwärmphase, tun ihr übriges. Probleme im Bereich des Bewegungsapparates (Muskeln, Sehnen, Bänder, Knochen & Gelenke) sind heute eher Normalfall statt Ausnahme.

 

 

Faktoren die langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen können, sind:

  • Zu wenig Rauhfutter und zu viel Getreide
  • Zu wenig freie Bewegung, auf gerader Bahn
  • Zu viel Leistungsdruck schon in jungen Jahren.                   
  • Zu wenig Ausgleichsbewegung
  • Zu viel Leistungssport.
  • Zu wenig "Pferd-Sein"
  • Soziale Verkümmerung in Einzelhaft baut zusätzlich Stress auf

 

Eine weitere inzwischen weit verbreitete Folge dieser Lebens- und Haltungsbedingungen, insbesondere der viel zu kurzen Rauhfutter-Fresszeiten sind:

  • Magengeschwüre
  • Koliken
  • Kotwasser!

Da Pferde keine Gallenblase besitzen, und somit ständig ein Einfluss von Verdauungsenzymen in den Darm stattfindet, muss einem bewusst sein, dass in Rauhfutter-Pausen die  länger als 6 - 8 Stunden andauern, die Verdauungsenzyme die Schleimhaut des Darms angreifen ("Selbstverdauung").

 

Zur Info:

die Fress-Zeit für 1 kg Heu liegt im Durchschnitt bei 40 Min (Großpferd) bis 60 Min (Pony)!

Etwas zynisch formuliert, könnte man wohl sagen:

 

Wenn man einen Organismus, der auf 16 Stunden langsamen Weideschritt, entspannt mit seinen Kumpels, mit gesenktem Kopf, grasend, ausgerichtet ist, in einen winzigen Käfig steckt, ihm seine Grundbedürfnisse nach Licht, Luft, sozialem Kontakt und freier Bewegung verwehrt, dann sollte man sich wohl auch nicht wundern wenn der betroffenen Organismus auf Dauer erkrankt!